Nizwa in den Bergen des Hajar-Gebirges verführt mit Souqs voller Düfte, Festungen aus Lehm und einem lebendigen Mix aus Tradition, Märkten und Bergen – ein Ort, der Geschichte spürbar macht.
Nizwa – Das historische Herz Omans oder: Geschichte aus Stein und Wasser
Nizwa liegt etwa 140 Kilometer südwestlich von Muscat, eingebettet zwischen Palmenhainen und den Bergen des Hajar-Gebirges. Einst war die Stadt Herz des omanischen Glaubens und Wissens – Sitz der Imame, jener religiösen und zugleich politischen Führer, und Residenz der Walis, die als Gouverneure über die Regionen wachten. Bis heute spürt man den Geist einer Stadt, die über Jahrhunderte als Zentrum für Theologie, Rechtsprechung und Handel galt.
Über allem thront das imposante Nizwa Fort, errichtet im 17. Jahrhundert unter Imam Sultan bin Saif. Sein runder Wehrturm – 34 Meter hoch, 45 Meter im Durchmesser – wirkt wie ein Bollwerk aus Sandstein und Zeit. Der Bau dauerte zwölf Jahre und ruht über einer unterirdischen Quelle, ein strategisches Meisterstück, das Belagerungen standhalten sollte. Von oben öffnet sich der Blick auf ein grünes Band aus Dattelpalmen und Falaj, den traditionellen Bewässerungskanälen, die das trockene Land seit Jahrhunderten in Oasen verwandeln. Zwei dieser Kanäle, Falaj Daris und Falaj al-Khatmeen, zählen zum UNESCO-Welterbe. Wer durch die Altstadt spaziert, hört Wasser plätschern, sieht Kinder zwischen Palmen spielen und spürt, dass hier Geschichte nicht im Museum steht, sondern lebt.
Wege in die Geschichte und in die Berge
Auch außerhalb der Altstadt wartet Nizwa mit Entdeckungen auf. Nur wenige Kilometer entfernt liegt Manah, ein stilles, fast vergessenenes Lehmdorf, in dessen Nähe das Oman Across Ages Museum steht – ein spektakulär gestaltetes Museum, das die Geschichte des Landes von der Frühzeit bis in die Gegenwart erzählt und mit moderner Architektur und interaktiven Installationen beeindruckt.
Wer lieber draußen unterwegs ist, kann von Nizwa aus in die umliegenden Berge aufbrechen: Zum Jebel Akhdar, dem „Grünen Berg“, führen gewundene Straßen und Wanderpfade mit weiten Ausblicken über Terrassengärten, in denen Rosen, Aprikosen und Granatäpfel gedeihen. Auch das Bergdorf Misfat al-Abriyeen, berühmt für seine aus Lehm erbauten Häuser und wasserführenden Kanäle, liegt nur eine Autostunde entfernt – ein Ort, der zeigt, wie eng Natur und Lebenskunst im Oman verwoben sind.
Zwischen den Felsen und Palmenhainen des Hajar-Gebirges verlaufen Pfade, die durch kleine Dörfer und Oasen führen. Besonders eindrucksvoll ist eine Wanderung durch das nahegelegene Wadi Tanuf, wo die Ruinen einer alten Siedlung von der Zeit der Imame erzählen, oder ein Spaziergang durch Birkat al-Mawz, dessen Falaj-Kanäle noch heute Wasser in die Gärten leiten. Diese Landschaft macht Nizwa nicht nur zum historischen, sondern auch zum sinnlichen Mittelpunkt des Landes – ein Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart im gleichen Licht stehen.
Das Herz Nizwas schlägt im Souq, dem traditionellen Markt, der direkt an das Fort grenzt. Zwischen schattigen Arkaden und verwinkelten Gassen reihen sich Stände mit Keramik, Datteln, Weihrauch, Gewürzen und feinen Silberarbeiten aneinander. Letztere sind die Spezialität Nizwas und machen die Stadt im ganzen Land bekannt. Schon früh am Morgen füllt sich der Markt mit Stimmen. Händler rufen ihre Angebote aus, es klappert, duftet und raschelt. Wer hier gemütlich schlendert, spürt schnell: Nizwa lebt vom Handel – und von der Begegnung.
Besonders eindrucksvoll zeigt sich der Souq am Freitagmorgen, wenn sich Viehhändler aus der ganzen Region zum berühmten Freitagsmarkt versammeln. In einem eigenen Bereich werden Ziegen, Schafe und Rinder im Kreis an den Interessenten vorbeigeführt – ein lebendiges Schauspiel aus Stimmen, Staub und Bewegung. Hier erleben Sie das ländliche Oman ganz unverstellt. Männer in weißen Dishdasha, Frauen in farbenfrohen Gewändern, ernste Verhandlungen, kurze Scherze und neugierige Kinderblicke.
Ein eigener Bereich des Marktes gehört den Frauen aus Nizwa und den umliegenden Dörfern. Hier werden bunte Tücher, Stoffe, Parfümöle, Kosmetikartikel, Haushaltswaren, Süßigkeiten und frische Produkte angeboten. Die Atmosphäre ist hier etwas ruhiger, aber nicht minder lebendig. Es wird verhandelt, gelacht und getratscht, wobei gleichzeitig viel Rücksicht und Diskretion spürbar sind. Mit einem freundlichen Lächeln und respektvollem Abstand lassen sich hier wunderbare Alltagsmomente beobachten.
Auch den Datteln ist ebenfalls ein eigener Bereich gewidmet. In der Dattelhalle des Souqs können unterschiedliche Sorten verkostet werden. Man kann sich von Händlern beraten lassen und mit einem Beutel voller süßer Mitbringsel und dem Geschmack von Oman auf der Zunge wieder hinausspazieren.
Wenn du anschließend durch die Werkstätten und Läden schlendert, kannst du Silberschmiede bei der Arbeit beobachten oder die kunstvoll verzierten Khanjar-Dolche bewundern. In den kleinen Geschäften stapeln sich handgetöpferte Schalen, Kaffeekannen, Körbe und traditionelle Textilien. Zwischendurch laden Cafés zu einem omanischen Kaffee mit Kardamom oder einem Glas süßen Tee ein. In der Luft liegt der Duft von Gewürzen, frisch gebackenem Omani-Brot und Weihrauch. In all dem Trubel schwingt genau das mit, was Nizwa bis heute ausmacht: Handwerk, Handel und eine große Portion Lebenslust.
In und um Nizwa gibt es zahlreiche Aktivitäten, die es ermöglichen, die reiche Kultur und Geschichte der Region hautnah zu erleben:
Diese Sehenswürdigkeiten bieten eine perfekte Ergänzung zum Aufenthalt in Nizwa und ermöglichen es, die Vielfalt und Schönheit der Region zu entdecken.
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